Kleine Pilgerreise der Jungnonnen

Nach langem Planen und wieder Verwerfen verschiedenster Routen für unsere erste Pilgerreise war es letzten Mittwoch soweit: Anuvidita, Saccika und ich (Rakkhita) brachen zu unserer ersten mehrtägigen Pilgerreise auf. Bereits an unserem Startpunkt, dem Almosengang auf dem Markt in Kempten, warteten die ersten wunderbaren Erlebnisse auf uns. Die liebe Edith, die uns schon mehrmals Almosen gegeben hatte, bat uns, eine Viertelstunde zu warten und fuhr extra nach Hause, um uns liebevoll belegte Stullen, Obst, Kekse, Riegel und sogar einen kleinen Christstollen auf die Wanderung mitzugeben. Soooo lieb!!!

Wohlversorgt machten wir uns also auf den Weg, um die Hügel rund um Kempten Richtung Wiggensbach zu erklimmen. Trotz gemischtem Wetterbericht meinten es die Wetterdevas gut mit uns und begleiteten uns mit herrlichem Wetter über die Wiesen und Felder. Nachdem wir uns auf einer schönen Wiese am Rande eines kleinen plätschernden Baches gestärkt hatten, trugen uns die allmählich müden Füße langsam aber stetig zum Duracherberg, unserer ersten Pilgerstation. Dort besuchten wir Samanera Pasanna in seiner kleinen Einsiedelei. Nach einer geführten Meditation über die fünf Kandhas wurden wir von Martina abgeholt, die uns zu unserem Schlafplatz brachte. Martina und Markus erzählten uns viel über ihren Hof und ihre interessante Arbeit mit “schwierigen” Jugendlichen.

Am nächsten Tag wurden wir nach einem liebevollen ausgiebigen Frühstück von Pasanna und Jürgen mit einem reichhaltigen Lunchpaket versorgt. Da sich die Wetterdevas nun doch an den Wetterbericht hielten und es in Strömen regnete, beschloss Markus, uns ein Stück weit mit dem Auto zu fahren, so dass wir uns den ersten Abschnitt über die Landstraße sparen und direkt unter dem Schutz der Bäume losmarschieren konnten.

Bei inzwischen schon wieder etwas trockenerem Wetter erklommen wir den Kamm des Hügelzugs und folgten dem Verlauf der Hügelkette. Nachdem ich einige allzu zuversichtliche Sprüche über den Schutz der Devas vor Regen fallen gelassen hatte, erteilten sie uns eine Lektion: kaum sprach Anuvidita das erste Wort des Mittagssegens, öffnete der Himmel seine Schleusen. Hastig bastelten wir uns aus Regenschirmen und Regenponchos notdürftig ein Dach und bemühten uns, achtsames Essen und Schutz vor Wolkenbruch unter einen Hut zu bringen.
Trotz oder gerade wegen der herausfordernden Situation war es eine sehr heitere Rast und wir haben immerhin gelernt, dass eine durchnässte Robe kein Weltuntergang ist ;-).

Viel später als geplant, trafen wir gegen Abend in der Metta Vihara ein. Hätte uns nicht ein freundlicher Urlauber unterwegs aufgeladen und in die Metta gefahren, wäre es wohl noch viel später geworden. Auch in der Metta wurden wir aufs herzlichste Willkommen geheißen und liebevoll umsorgt. Nach der Abendmeditation durften Anuvidita und ich unser tägliches Friedenschanting in der Pagode abhalten, und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, dabei zu sein und waren sichtlich berührt.

Am nächsten Morgen hatten wir wieder das Glück, dass wir ein Stück weit mit dem Auto mitgenommen wurden, da die restliche Strecke nach Ottacker und dann nach Hause wirklich sehr weit und sehr ambitioniert war. Wir haben viel gelernt bei dieser Pilgerreise: über unpraktisches Gepäck, überschätzte Kondition und viel zu ambitionierte Etappen. Aber auch über unheimlich liebe, fürsorgliche Unterstützung von alten und neuen Freunden und auch von wildfremden Leuten, die durstige Nonnen großzügig mit Trinkflaschen versorgten.

Es war wirklich ein großes Glück, dass wir uns den ersten Hügel sparen durften; zumindest ich schleppte mich tatsächlich mit letzter Kraft zu Helga und Gerhard in Ottacker. Die beiden versorgten uns liebevoll mit Saft und Stärkungsmitteln und erzählten viel Interessantes von ihren Erlebnissen bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit für Mahabodhi in Ladakh und mit Flüchtlingen.

Und wieder war das Glück uns erschöpften Nonnen hold: da ich es unmöglich noch am selben Abend nach Hause geschafft hätte, sondern irgendwo im Wald hätte übernachten müssen, fuhr Helga uns ins Kloster zurück.

Mögen alle lieben Menschen, die uns auf unserer Tour so liebevoll unterstützt haben, viel viel Segen erhalten. Möge er sie auf dem Weg zum Ende des Leids vorwärtsbringen, so wie sie uns auf unserem Weg vorwärts gebracht haben!

Abendliches Friedenschanting

Seit in der Ukraine Krieg herrscht, chanten jeden Abend eine oder mehrere Nonnen für den Frieden auf der Welt, in dem sie liebende Güte in die 10 Himmelsrichtung ausstrahlen.

Nun brechen wir Jungnonnen morgen Mittwoch zu einer kleinen Tudongtour auf, von der wir erst Freitagabend zurückkehren werden. Daher findet heute Abend nochmals das Friedenschanting statt und danach erst am Samstagabend wieder. Wir werden aber von unterwegs chanten und ihr könnt gerne zu Hause chanten und euch verbunden fühlen!

Dhammavortrag am Donnerstag

Unsere liebe Ayya ist gestern mit Saccika nach Spanien gereist, um die
Ehrwürdige Maestro Yotika zu besuchen.

Sie wird uns am Donnerstag via Zoom direkt aus Spanien von ihren
Eindrücken des dortigen Nonnenklosters berichten.

Hier ein paar Impressionen:

Vesakhfeier in der Metta Vihara

Wir freuen uns sehr, dass der Kontakt zur Metta Vihara wieder aufblüht.

Nachdem neulich die Hausgemeinschaft der Metta Vihara bei uns zu Besuch war, waren wir gestern zur Vesakh-Feier in der Metta Vihara eingeladen, bei der gleichzeitig das 25jährige Bestehen gefeiert wurde. Wir wurden aufs herzlichste Willkommen geheißen und für mich, die 4 Jahre in der Metta gelebt hatte, war es wie ein nach Hause kommen. Es war wunderschön, so viele liebe bekannte Gesichter wieder zu sehen!

Wie in der Metta üblich, begann die Feier mit einer Puja. Blümchen, Kerzen und Räucherstäbchen wurden durch die Menschenmenge durchgereicht, so dass jeder Anwesende die Gabe für den Buddha erst mit einer Verbeugung empfängt und danach mit einer Verbeugung weiterreicht, während die Zuflucht gechantet wird. Ich liebe diese Art des sich gegenseitig liebevoll beschenkt Werdens und Beschenkens.

Nach Ayyas berührendem Vortrag über Vesakh und die Bedeutung von Harmonie und heilsamem Handeln chanteten wir Parittas für die Metta und die Hausgemeinschaft. Mögen das Dhamma an diesem wunderschönen Platz weiterhin blühen und gedeihen!

Leider konnten wir nach dem liebevoll offerierten Mittagessen nicht mehr allzu lange bleiben, da die beiden Bhikkhunis aufgrund eines Onlinermins früh zurückkehren mussten. Wir Samaneris nutzten die Gelegenheit, etwas für die geplante Tudongreise zu üben und machten uns zu Fuß auf den Heimweg.

Hier einige wenige Impressionen von der Feier. Auf der Seite der Metta Vihara findet ihr bestimmt noch viel mehr Fotos.

Vesakhfeier

Bei traumhaftem Wetter durften wir gestern die Geburt, die Erleuchtung und das endgültige Erlöschen Buddhas gemeinsam mit lieben Freunden aus der näheren Umgebung feiern.

Welch Glück wir doch haben, dass es erst zweieinhalbtausend Jahre her ist, dass der Buddha uns Nibbana zugänglich gemacht hat! Die Menschheit gibt es ja schon seit 300´000 Jahren. Das Dhamma stände uns bestimmt nicht mehr zur Verfügung, wenn seine Geburt schon 100´000 Jahre her wäre!

Im Bewusstsein, unter welch glücklichen Umständen wir leben dürfen, getragen vom Dhamma, widmeten wir uns der Meditation, nachdem wir von Ayya Phalanyani mit den Ethikregeln versorgt wurden und den glücksverheißenden Anlass mit Parittachanting gewürdigt hatten. Auch die Devas scheinen sich gefreut zu haben: kein Lüftchen störte unsere Mediation!

Nach Ayyas schönen Worten zu Vesakh umrundeten wir andächtig die Buddhastatue im Hof, der finsterniserhellenden Weisheit des Buddha in Form einer Kerze, dem unvergleichlichen Duft des Dhamma in Form von Räucherstäbchen und der Schönheit und Vielfalt der Sangha in Form von Blümchen von unseren Wiesen gedenkend .