…. in eigener Sache

eine kleine Hommage an alle mutigen Vorbilderinnen

Heute wäre meine Oma, väterlicherseits 106 Jahre alt geworden. Das mag ich für eine kleine Reflexion nutzen sowie um meiner Dankbarkeit und Respekt Ausdruck zu verleihen, da sie eine Person war, die mich zutiefst geprägt hat… und der vielleicht eine Portion meines Nonne-seins zuzuschreiben ist.

Als ich so heute über meine Großmutter reflektiert hab´ , die wirklich eine für ihre Zeit ziemlich außergewöhnliche Frau war, gleich doppelt im tiefkatholischen und konservativen Costa Rica Anfang des 20. Jahrhunderts und dann in das avantgardistische NY ausgewandert ist. Um so erstaunlicher, dass ich von ihr zum ersten Mal von Wiedergeburt gehört habe. Ohne euch mit Details zu behelligen, mag ich sagen, dass sie echt ein taffes Leben hatte, da ihre Mutter sehr früh starb, als sie noch sehr sehr jung war. Sie hatte mit ihrem Bruder die Familie zusammengehalten und durchgebracht, da der Vater den Tod der Mutter nicht verkraftet hatte und schwer an Depressionen erkrankt war.

Kurz, sie war eine unglaublich starke Persönlichkeit mit einem unglaublich positiven Mindset, die oft von Gandhi sprach, von der Wichtigkeit der Ethik und der Kraft der Harmonie.

Ein paar Monate bevor sie starb, sagte sie zu mir: “…ich hatte ein gutes Leben! Ich hatte viel Möglichkeiten, anderen zu helfen.” Das hat mich total beeindruckt… Am Ende eines Lebens mit dem Wissen um den Segen des Helfens da zu stehen, war für mich berührend und Ansporn zugleich.

Warum ich das hier überhaupt schreibe ist, weil ich, so frisch geboren in die Linie der Bhikkhunīs und Arahantas der Vorzeit, mir immer bewusster werde, wie wichtig die Rolle und Qualität von weiblichen Vorbildern ist. Was für eine Kraft und Stärke darin steckt. Es geht weder um Feminismus noch um “wir sind alle gleich”. Eigentlich geht es viel mehr um: “Es ist wichtig, dass es sie gibt.” Ich bin zu tiefst dankbar für die mutigen Vorbilderinnen, die ich jetzt um mich habe sowie die, die vor mir gelebt haben und mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit Wege für uns bahnten – von meiner leiblicher Mutter angefangen, die mich immer wieder in ihrer Güte überrascht, meinen Großmüttern und nun vorallem auch meinen spirituellen Müttern, Großmüttern und Urgroßmüttern bis hin zu  Mahāpajāpatī Gautamī für die ich tiefsten Respekt und soooo unbeschreiblich viel Dankbarkeit im Herzen trage. 

Prince Siddhartha mit seiner Stiefmutter Königin Mahaprajapati Gotami
Von MediaJet (A Photograph of a Very old Lithographic Painting drawn by Maligawage Sarlis Master of Ceylon,captured by me sometime in 2009)

Sonntägliche Pilgertour – oder auch Mini-Tudong

Hier ein paar Impressionen unseres sehr gelungenen Mini-Tudongs nach Marktoberdorf.

… unter sternklarem Himmel sind wir in aller Frühe aufgebrochen über die glitzernden Rauhreiffelder … Richtung Oy, wo wir von der lieben Schusters Almosen aus ihrer Bäckerei empfangen haben….

…. dann weiter über den Alpenpanoramaweg bei strahlendem Sonnenschein zum Kaltenbrunner Hängesteg, den Vinita so mutig gemeistert hat….

…. in “Wald” angekommen, mahnten uns aber die nahende Dunkelheit und die erschöpften Beine zur Vernunft …. Alex, unser Retter in der Not, und Ayya holten uns mit dem Auto ab und brachten uns die restlichen 10 km zu unserem Ziel, der Frauenkirche in Marktoberdorf, die wir wie geplant umrundeten ….

Es war eine wunderschöne meditative Wanderung mit netten Begegnungen, die den nachfolgenden Muskelkater und die etwas steifen Gelenke allemal wert war!!!