Dhammavortrag am Donnerstag, 12. September

Wir freuen uns ausserordentlich, dass wir Ayya Agganyani dafür gewinnen konnten, uns den Abhidhamma näher zu bringen.

Die Ehrwürdige Agganyani absolvierte 1999 ein Buddha-Dhamma-Diplom-Studium an der International Theravada Buddhist Missionary University (ITBMU) in Yangon, Myanmar, und lernt seither weiter insbesonders bei Sayadaw Dr. Nandamāla im CBS. Sie leitete jahrelang die Theravada-AG in der DBU und ist spirituelle Lehrerin des Abhidhamma-Fördervereins. Sie lehrt, übersetzt und schreibt in Deutsch und Englisch insbesondere über Abhidhamma und Vipassanā.

Agganyāni lebt in ihrer “Abhidhamma-Klause” in Bruckmühl in Oberbayern und in den Winter-Monaten meist in Myanmar – teils im CBS, dem Zentrum ihres Lehrers, teils zurückgezogen in ihrem kleinen Waldkloster in den Sagaing Hills, wo sie sich an Meditation & Kontemplation, traditionellen Almosengängen, Einsamkeit, Stille und der Schönheit der Natur erfreut .

Die Nonnen der Anenja Vihara

Saccika in Charlotte, North Carolina mit Ayya Sudhamma

Bhikkhuni Saccika

Die Ehrwürdige Saccika trat im Sommer 2019 in die Anenja Vihara ein und begann Ende Jahr ihre Nonnenlaufbahn als Anagarika. Ein Jahr später wurde sie zur Samaneri geweiht und erhielt ebenfalls Anfang Juli 2023 die Hochordination zur Bhikkhuni.

“Nach drei sehr wertvollen Monaten bei Ayya Sudhamma in der Charlotte Buddhist Vihara, USA, bin ich nach Deutschland zurückgekommen, um in der Anenja Vihara die Vassa zu verbringen. Es ist gut, an einem Ort zu bleiben, nicht zu reisen und in Gemeinschaft zu sein.

Das Besondere ist, dass wir vier Bhikkhunis sind. Das heißt, wir dürfen alle 14 Tage den Patimokkha rezitieren. Die Regenzeit bietet auch die Möglichkeit des vertieften Studiums, was bei mir die Auseinandersetzung mit den Schriften zu den verschiedenen Meditationsmethoden ist. Wie zu Buddhas Zeiten gehe ich oft zu Fuß auf Almosengang in der schönen Allgäuer Natur. Mir ist auch der Kontakt und Austausch mit der Bevölkerung sehr wichtig.
Nun aber freue ich mich auf den anstehenden Rückzug ins 14-tägige Intensivretreat.”

Die Nonnen der Anenja Vihara

Wunderbar viele Nonnen verbringen die Regenzeit, die monastische Klausur, in der Anenja Vihara. In einer Reihe lockerer Beiträge möchten wir euch die verschiedenen Nonnen vorstellen.

Bhikkhuni Rakkhita

Nach vier Jahren als Klosterhelferin im Waldkloster Metta Vihara in Buchenberg trat die Ehrwürdige Rakkhita Ende 2018 in die Anenja Vihara ein. Ende Februar 2019 tat sie den ersten Schritt ins Nonnenleben als Anagarika, wurde 2020 zur Samaneri geweiht, um schließlich am 2. Juli 2023 zur Bikkhuni hochordiniert zu werden.

“Die dreimonatige Regenzeit ist für mich eine wunderbare Gelegenheit, den Geist über einen begrenzten Zeitraum nochmals stark zu bündeln. Die konzentrierte Energie so vieler Nonnen inspiriert mich sehr und verleiht mir zusätzliche Kraft, im intensiven Retreat alles zu geben. Während der Regenzeit halten wir uns gegenseitig Vortäge über unser jeweiliges Spezialgebiet. Dieser Austausch mit Themen, mit denen wir uns sonst nicht umbedingt so intensiv auseinandersetzen, eröffnet mir zusätzliche Einblicke, die mir helfen, die Lehre und die Praxis nochmals tiefer und profunder zu verstehen und zu praktizieren. Es ist ein äusserst kostbares Geschenk, mit so vielen edlen Freundinnen zu praktizieren.
Nein, es ist das kostbarste Geschenk überhaupt.”

Eine kurze Betrachtung der vier Requisiten

Wenn man sich für das monastische Leben in einem Theravadaorden entscheidet, entscheidet man sich für einen Leben in vollkommener Abhängigkeit. Man lebt von dem, was von den buddhistischen Laien und allen anderen Spendern gegeben wird.

Bhikkhuni (skr: bhiksu) heißt Almosengängerin, Bettlerin, Nonne. Der Buddha hat seine Bhikkhus und Bhikkhunis ermutigt, sich in die Abgeschiedenheit und die materielle Abhängigkeit zu begeben. Nur so kann man sich ganz der sprituellen Praxis widmen, deren Ziel es ist, Nibbana, die Erlösung aus allem Leid, zu erreichen. Das Leben sollte auf das Notwendigste, nähmlich die vier Requisiten, beschränkt sein. In der Majjhima Nikaya 2 weist der Buddha die Mönche und Nonnen an, die folgenden vier Dinge gündlich zu betrachten:

Die Kleidung

“Gründlich betrachtend benutze ich meine Robe, nur zum Abwehren von Kälte, Hitze, Bremsen, Mücken, Wind, Sonne, Kriechtierekontakt, um die Schamteile zu bedecken.”

Wir erhalten Stoffspenden, um daraus die Oberrobe, Unterrobe oder ein Sanghajacket (siehe Bild) zu nähen. Der beste Augenblick für eine Stoffspende ist die Katinafeier kurz nach Ende der Vassa. In diesem Jahr findet sie am 27.Oktober statt.

Essen

“Gründlich betrachtend verzehre ich meine Mahlzeit, nicht zum Vergnügen und nicht zur Berauschung der Sinne, nicht zum Verfetten und nicht zu Verschönerungszwecken, sondern zum Erhalt des Körpers, um ihn zu ernähren, den heiligen Wandel zu fördern. Altes Hungergefühl werde ich vertreiben, neuesVöllegefühl vermeiden.”

Auf Almosengängen in die umliegenden Städte wie Kempten, Immenstadt, Sonthofen, Marktoberdorf u.a. erhalten wir Essensspenden. Aber auch Lebensmittelpakete mit Gemüse, Brot, Gewürzen, Säften und Milch werden von Unterstützern zugeschickt. Und es gibt manchmal häusliche Essenseinladungen.

Unterkunft

“Gründlich betrachtend benutze ich meine Unterkunft. Nur zum Abwehren von Kälte, Hitze, Bremsen, Mücken, Wind, Sonne, Kriechtierekontakt. Nur zum Schutz vor den Unbilden der Jahreszeiten und zum Zweck zurückgezogenen Aufenthalts.”

Es sind nicht nur die laufenden Kosten wie Wasser, Energie etc, die für die Unterkunft wichtig sind, sondern auch der Erhalt des alten Gebäudes. Bohrmaschine und Schleifaufsatz, Fliegengitter, Hochdruckreiniger, Meditationskissen und helfende Hände tragen dazu bei.

Medizin

“Gründlich betrachtend benutze ich krankheitsbedingte medizinische Requisiten, nur zum Abwehren aufgestiegender Erkrankungsgefühle, für bestmögliche Beschwerdefreiheit.”

Der Buddha erlaubte als Medizin in Kuhurin eingelegte Kräuter. Das hat sich etwas geändert und wir erhalten der Moderne angepaßte gesundheitliche Unterstützung in Form von Krankenkassenkosten und Apothekenzuwendungen.

Dank – Anumodana

Jedes einzelne Dana (ved.: Gabe, Geschenk), also jede Almosengabe, wird gesegnet. Vor dem Mittagessen dankt Ayya Phalanyani allen namentlich bekannten und unbekannten Spendern und wir chanten ein Anumodana, einen Segen als Dank und Anerkennung.

Vassa – die Regenzeit in der Anenja Vihara

Zum Beginn der Regenzeit am 21. Juli sind fast alle Nonnen der Anenja Vihara angereist, um für die nächsten drei Monate gemeinsam zu praktizieren und studieren. Nur Anuvidita verbringt die Zeit in einem kleinen Kloster in Thailand.

Das Kloster ist mit acht Nonnen, zwei Upasika und diversen Gästen gut gefüllt. Die anfängliche Aufgeregtheit ist in eine harmonische Arbeitsatmosphäre übergegangen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, dass immer jemand im 14-tägigen Intensivretreat ist. Ayya hat uns in 3 Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe ist schon durch und die zweite beginnt heute mit den Adhitthananächten. Das bedeutet, die Retreatlerinnen haben während der letzten 8 Tage nun so viel Gleichmut und Konzentration aufgebaut, dass sie wach und fit sein dürften, um ein bis mehrere Nächte ohne Schlaf durchzumeditieren. Dabei unterstützen wir sie natürlich so weit wir es können mental und auch physisch durch das liebevoll zubereitete Essen.

Die gelben Kerzen hat uns Pip aus Thailand mitgebracht. Es sind Kerzen speziell für die Vassa und sollen die drei Monate hindurch leuchten.

Um Euch vielleicht mal einen Einblick in die Meditationssituation hier zu geben, ein paar Bilder vom Außenbereich. Zu Beginn der Regenzeit waren wir fleißig beim Aufbau provisorischer Meditationsplätze.

Die Meditation an diesem Bächlein ist wirklich sehr besonders. Zum einen, weil es ohrenfällig plätschert und uns die eigene innere, laute und sprunghafte Aufgeregtheit vergegenwärtigt, die wir natürlich in einen ruhigen und breiten Strom des Nichtergreifens transformieren möchten. Aber auch, weil der Bach Energie und Kraft gibt.

Und so üben wir, inspiriert von den Worten des Buddha an seine Schwiegermutter Maha Pajapati Gotami, auf ihre Frage hin, wie sie richtig zu praktizieren habe:

” Bei denjenigen Erscheinungen, von denen du weißt, dass sie zur Abwendung von der Gier und nicht zur Gier, dass sie zur Loslösung und nicht zur Bindung, zur Abschichtung und nicht zur Aufschichtung, zur Bescheidenheit und nicht zur Unbescheidenheit, zur Genügsamkeit und nicht zur Ungenügsamkeit, zur Abgeschiedenheit und nicht zur Geselligkeit, zur Willenskraft und nicht zur Trägkeit, dass sie zu leichter Unterstützbarkeit führen und nicht zu Unterstützungsschwierigkeiten, da magst du als sicher annehmen, dass dies die Lehre ist, die die Zucht, dies die Weisung des Meisters.” (AN 8.53)

Dhammavortrag am Donnerstag, 8. August

Früher als erwartet scheint das Internet in Rettenberg doch wieder zu funktionieren!

Wie gewohnt treffen wir uns um 19.30 Uhr zum Dhamma-Talk mit Ayya Phalanyani.

Das Thema des heutigen Abends lautet:

“Der höchste Segen, das größte Glück – was das ist und wo es zu finden ist”.

Jataka 453 und Sn. 2.4