Dāna – die Praxis des Gebens

Indem man schenkt, öffnet man sein Herz. Das gilt für kleine und große Dinge ebenso wie für die Eigenschaften Hilfsbereitschaft und Unterstützung.

Die Sīla (Tugendregeln) empfehlen, nicht zu nehmen, was einem nicht gegeben wurde. In positiver Weise ausgedrückt heißt das auch, zu geben, was man geben kann und seine grundsätzliche Bereitschaft dafür zu schulen, auch solches loszulassen, was man vielleicht lieber behalten würde. So wächst auch dadurch unsere Weisheit, wenn wir mit einer achtsamen Einstellung in Gedanken, Wort und Tat und mit einer klaren Motivation geben.

Das Wort „Dāna“ ist ein Begriff aus dem Pali und bedeutet „Geben“ oder „Schenken“, aber auch „Freigebigkeit“, „Gebefreudigkeit“ und „Großzügigkeit“, ein Moment der Hingabe, ohne die Erwartung, etwas zurückzubekommen.

Die Ordinierten geben das Dhamma als Geschenk weiter. Es ist unbezahlbar; sein Wert ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Der Aufenthalt im Kloster kostet kein Geld. Auch für einen Dhammavortrag gibt es keine Gebühr oder Eintrittskosten.

Ordinierte üben in vielerlei Hinsicht Verzicht. Sie beschränken sich im Besitz. (Mehr über die Lebensweise von buddhistischen Mönchen und Nonnen und die Regeln, an die sie sich halten, gibt es hier. )

Genauso ist das großzügige Geben eine Tugend für Laien und ein wichtiger Bestandteil der Praxis. Auf dieser Basis ist das gesamte Kloster entstanden und ausgestattet worden: Jede Spülbürste, jedes Sitzkissen, die edlen Buddhastatuen usw. Sie wurden alle von großzügigen Menschen in guter Absicht gegeben, um den Ordinierten das Leben zu ermöglichen. In gleicher Weise werden Lebensmittel gespendet, damit Essen zubereitet werden kann, das für die Ordinierten bestimmt ist. Alles, was sonst für ihr Leben unerlässlich ist, ihre Robe, ihre Unterkunft und Medikamente, sind Gaben. Die Spender erhalten dafür durchaus etwas zurück, nur eben nichts Materielles.

Die tägliche, gespendete Hauptmahlzeit wird ebenfalls als Dāna bezeichnet. Es regt zu tiefer Dankbarkeit an, wenn man sich beim Essen vergegenwärtigt, wieviel Mühen von vielen Lebewesen nötig waren, damit es zustande kommen kann.

Seit über 2.600 Jahren trägt die Gemeinschaft der Laien durch das tatkräftige Spenden der Requisiten zum Fortbestand der buddhistischen Gemeinschaft von Ordinierten (Saṅgha) bei.
Indem Laien das Leben der Ordinierten unterstützen, nehmen sie selbst aktiv Anteil daran. Es ist heilsam für sie selbst. Sie sammeln auf diese Weise „Verdienste“. Mit der Zeit kann dies ein Weg sein, über diese Rolle hinauszuwachsen und selbst dem Orden beizutreten.

Laien können ihre Praxis auch dadurch zum Ausdruck bringen, indem sie dem Kloster Dinge mitbringen, die dort gebraucht werden können. Zum Beispiel Lebensmittel oder Gebrauchsartikel. Eine Liste von nützlichen Dingen findet ihr unter “Unterstützung”.

Mehr zum Begriff “Dāna”